Demenz

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Was ist Demenz?

Demenz (lateinisch und bedeutet „ohne Geist“, „ohne Verstand“) allgemein ist der Überbegriff für Krankheitsbilder, der mit einer Verschlechterung des Geisteszustandes in Verbindung gebracht wird. Fähigkeiten wie Orientierung, Denken, Lernfähigkeit, Sprache, Auffassung und Urteilsvermögen werden schlechter und beeinflussen die Alltagsbewältigung.

Demenz ist eine der häufigsten Krankheiten im Alter. Weltweit sind davon rund 45 Millionen Menschen betroffen und jedes Jahr kommen fast 300.000 Patienten dazu. Bis 2050 soll sich diese Zahl auch verdreifachen auf rund 3.000.000 Betroffene.

Grundsätzlich wächst im steigendem Alter das Risiko, dennoch trifft es vor allem ältere Frauen. Bei Menschen zwischen 65 und 69 Jahren sind 1,6% an Demenz erkrankt und bei über 90-Jährigen bereits 40,95 %.

Noch immer gibt es kein Heilmittel und die Ursachen sind auch noch weitgehend unbekannt. Dennoch weiß man, dass sich zumindest das Erkrankungsrisiko senken lässt.

Symptome

Die folgenden Symptome müssen länger als 6 Monate andauern, um von Demenz zu sprechen.

Gedächtnis wird beeinflusst

  • Schlechtes Kurzzeitgedächtnis: Aufnahme und Wiedergabe neuer Informationen werden negativ beeinflusst
  • Beeinflussung Langzeitgedächtnis: Verlust von bereits erlernten Dingen oder vertrauten Inhalten

Denkvermögen und emotionale Kontrolle wird beeinflusst

Informationsverarbeitung wird beeinträchtigt. Da auch die emotionale Kontrolle beeinflusst wird, ist ein verändertes Verhalten, Persönlichkeitsveränderungen sowie eine schwindende Motivation bemerkbar.

Psychische Symptome

Depression, Aggression, Angst, Unruhe, Wahnvorstellungen und Paranoia sind möglich. 

Demenzarten

Wie bereits angesprochen, ist der Begriff „Demenz“ ein Sammelbegriff, wobei der Krankheitsverlauf aber ganz unterschiedlich verlaufen kann, aber immer die geistige Leistungsfähigkeit beeinflusst.

Eine erste Unterscheidung kann zwischen primärer und sekundärer Demenz getroffen werden.

Primäre Demenz

Ursache: Nervenzellen im Hirn sterben ab und die Verbindungen gehen verloren. Die Folge sind auch bekanntere Krankheitsbilder wie Alzheimer oder Parkinson.

 

Häufigkeit: 90 % aller Demenzerkrankungen sind der primären Demenz zuzuordnen.

 

Heilung: Ist derzeit nicht möglich, der Krankheitsverlauf lässt sich durch Therapien nur verzögern.

Sekundäre Demenz

Ursache: Folge von anderen Erkrankungen wie zum Beispiel Depressionen, Mangelerscheinungen, Stoffwechselerkrankungen oder Schilddrüsenfunktionsstörungen.

 

Häufigkeit: 10 % aller Demenzerkrankungen sind der sekundären Demenz zuzuordnen.

 

Heilungen: Wenn die Krankheit frühzeitig behandelt wird, ist eine Heilung möglich. Wenn die Grunderkrankung geheilt werden kann, wird sich das Gehirn eventuell erholen und die Symptome gehen zurück.

Prävention

Aus der heutigen Demenzforschung weiß man, dass sich Demenzerkrankungen über einen Zeitraum von bis zu 30 Jahren ab dem Zeitpunkt der ersten Symptome entwickeln können. Das bedeutet, dass man präventiv bereits im mittleren Erwachsenenalter tätig werden kann. Man sollte sich genau diesen Aspekten widmen, die den Geist fordern und Risikofaktoren minimieren.

 

Risikofaktoren können übermäßiger Nikotin- und Alkohlkonsum, Bewegungsmangel, Übergewicht, ungesunde Ernährung und mangelnde soziale Kontakte.

Wichtige, konkrete präventive Maßnahmen

Ernährung:

Zum heutigen Stand geht man davon aus, dass besonders mediterrane Kost mit einem geringeren Alzheimerrisiko assoziiert wird. Diätische Lebensmittel können unter ärztlicher Aufsicht und täglich eingenommen, zu einer Verbesserung führen.

 

Bewegung:

Ausdauertraining trägt wesentlich zum Erhalt der geistigen Fitness bei.

 

Geistige Fitness:

Neurowissenschaftler verwenden gerne den Spruch „Use it, or loose it!“, also „Verwende es, oder verliere es!“. Alle Aktivitäten um das Gedächtnis zu trainieren, helfen die geistige Fitness bis in das hohe Alter hinaus zu behalten. Mittlerweile gibt es auch ausgezeichnete Apps für Smartphone und Tablet, mit denen man spielerisch sein Gedächtnis „jung“ halten kann.

 

Soziale Kontakte und Bindungen

Studien belegen, dass Menschen mit einem dichtem sozialen Netzwerk und den somit verbundenen regelmäßigen, sozialen Kontakten eher vor kognitiven Verschlechterungen verschont bleiben. Isolation kann eher zu Depressionen und Motivationslosigkeit („Für was soll ich eigentlich noch aufstehen in der Früh?“) führen und fördert damit das Demenzrisiko mehr.

 

Heute ist es aufgrund von bereits sehr guten diagnostischen Möglichkeiten möglich, eine Erkrankung frühzeitig zu erkennen. Leider vergehen oft 1-2 Jahre ab Auftreten der ersten Symptome, bis ein Arzt aufgesucht wird. Ein frühzeitiges Erkennen ist aber besonders wichtig, um eine erfolgreiche Lebensplanung zu ermöglichen.

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